Wildschweine (Sus scrofa)
Wildschweine auf dem Vormarsch
(Foto: Susanne Gfeller)
Seit Beginn der 1990er Jahre nehmen die Wildschweinbestände im Aargau stetig zu und damit auch die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Die Ausbreitung der schlauen Tiere scheint noch nicht abgeschlossen, auch wenn die Jagdstatistik für 2004 erstmals tiefere Zahlen ausweist. So faszinierend das Wildschwein als Tierart und Jagdwild ist, so gross ist auch das Konfliktpotenzial mit der Landwirtschaft. Dank ihrer grossen Anpassungsfähigkeit nutzen Wildschweine zusehends das Angebot der modernen Agrarwirtschaft sowie die Sicherheit in ruhigen Schutzgebieten. In Getreide- und Maisfeldern, aber auch in Naturschutzgebieten finden sie Nahrung und gleichzeitig Ruhe.
Um der Zunahme der Wildschweinbestände zu begegenen und die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen auf einem tragbaren Mass zu halten, hat der Kanton Aargau ein Schwarzwild-Management eingeführt. Eine vermehrte Bejagung von jungen Tieren (Frischlinge) und Weibchen (=Bachen) soll die Bestände nachhhaltig regulieren. In den Sommermonaten soll zudem eine Bewegungsjagd die Wildschweine durch erhöhten Jagddruck von den Feldern und Waldrändern ins Innere grösserer Waldgebiete drängen. Wichtiges Ziel ist aber immer die Erhaltung einer stabilen Struktur in den Rotten, weshalb Leitbachen grundsätzlich geschont werden. Die Jagdstatistik 2004 weist erstmals rückläufige Schadensmeldungen aus, was hoffen lässt, dass diese Strategie mindestens in einem Teil des Kantons zum Erfolg führt.