Machme
Schilf und viel offene Wasserfläche
(Foto: ALG, Baudepartement Kt. Aargau)
Das 13,4 ha grosse Schutzgebiet Machme liegt im Osten des Stausees und beherbergt einen der grössten Altarme im unteren Aaretal, der einer Auffüllung und landwirtschaftlichen Nutzung entgangen ist. Ausgedehnte Schilffröhrichte und offene Wasserflächen prägen den Lebensraum für Amphibien, Fische und Vögel. Pirol, Teichrohrsänger, Rohrammer, Wasserralle und Zwergtaucher sind typische Bewohner der Machme. In der künstlichen Brutröhre hat schon mehrmals ein Eisvogelpaar gebrütet. Seit 1996 sind Teile der Machme durch eine Fischtreppe via Binnenkanal wieder mit der Aare verbunden.
(Karten: ALG, Baudepartement Kt. Aargau/AGIS)
Die Machme wird aufgewertet
Wie in vielen Altwassern wurde auch in der Machme die offene Wasserfläche aufgrund zunehmender Verlandung immer kleiner. Der Nährstoffeintrag aus den umliegenden Landwirtschaftsflächen hat diesen Prozess noch beschleunigt. 1995 startete der Kanton deshalb ein Bauprojekt zur Aufwertung der Machme. Mit einem Saugbagger wurden 13’000m³ Verlandungssedimente entfernt, 8’000m² offene Wasserfläche konnte damit wiederhergestellt werden. Die Sedimente lagerten für sechs Monate auf einem nahe gelegenen Acker, einem sogenannten Spülfeld, um sich zu entwässern. Danach erfolgte der Abtransport von gut 7’000m³ überschüssigem Sedimentmaterial und die Instandstellung der Ackerfläche durch die Einsaat einer speziellen Pflanzenmischung.
Biber als Landschaftsgestalter
Nagespuren des Bibers findet man in fast allen Schutzgebieten rund um den Stausee. (Foto: Susanne Gfeller)
Dank dem Eingriff bietet die Machme wieder Lebensraum für Vögel, Amphibien, Fische, Libellen und andere Kleintiere. Auch dem Biber (Castor fiber) gefällt es in der renaturierten Machme. Schon vor dem Eingriff hat die dort ansässige Familie deutliche Spuren hinterlassen, es musste sogar ein Weg befestigt werden, unter dem sie partout einen Bau errichten wollten und der deshalb einzustürzen drohte. Der daraufhin erstellte Kunstbau wurde zwar angenommen, trotzdem versuchen die Biber immer wieder, neue Bauten in den Damm zu graben. Auch 2005 musste wieder ein neues Stück des Dammweges befestigt werden. Der Biber ist der größte Nager Europas. Er ist zudem ein aktiver Landschaftsgärtner, denn mit seinen Bauten gestaltet er mancherorts seinen Lebensraum selbst. Man darf deshalb gespannt sein, was die Biber in der Machme noch alles vorhaben.
Ein Altarm mit Potential
Laubfrosch (Foto: André Rey)
Im Rahmen der Renaturierung wurden in der Machme auch zwei Grundwasserweiher ausgehoben, die fischfrei bleiben und vor allem den Amphibien als sichere Laichplätze dienen sollen. Es besteht die Hoffnung, dass diese Weiher in nächster Zukunft vom Laubfrosch (Hyla arborea) besiedelt werden. Schon mehrmals hörte man hier nach grossen Hochwassern Laubfrösche rufen. Die Tiere stammen wahrscheinlich aus der Region Brugg und wurden durch die Wassermassen der Hochwasser in die Gegend um den Stausee verfrachtet. Bisher konnten sie jedoch noch keine überlebensfähige Population gründen.